Felsengräber in Lemo, Tanah Toraja, Indonesien
Tanah Toraja ist ein Hochland auf der Insel Sulawesi in Indonesien. Der Name des Volksstamms der Toraja stammt aus der buginesischen Sprache und bedeutet so viel wie „Leute aus dem Bergland“. Das Leben der Toraja hat sich in den letzten Jahrhunderten nur unwesentlich geändert. Es wird heute noch geprägt von ihrem überlieferten Glauben und einem einzigartigen Ahnenkult.
Die typischen Häuser werden Tongkonan genannt und besitzen ein Dach in schiffsähnlicher Form. An den vorderen Stützbalken sind Büffelhörner befestigt, die auf den sozialen Stand des Eigentümers hinweisen, je mehr Hörner, desto höher ist der soziale Stand. An den Wänden der Häuser sind geschnitzte Ornamente in den Farben Rot, Schwarz, Weiß und Gelb angebracht. Jedes Motiv hat einen besonderen Namen, gebräuchliche Motive sind Tiere und Pflanzen.
Zur Kultur der Toraja gehören auch die für uns befremdlichen Beerdigungsriten. Nach dem Tod wird der Leichnam einbalsamiert und im hinteren Teil des Hauses aufgebahrt, bis das Begräbniszeremoniell vollzogen ist, was teilweise mehrere Monate oder sogar Jahre dauern kann. Erdbestattungen gibt es nicht, stattdessen werden für die Adeligen Felsengräber angelegt, die von Hand in die Kalksteinfelsen gehauen werden.
Vor den Eingängen der Höhlen und Felsengräber stehen auf Balkonen Holzfiguren. Diese werden Tau-Tau genannt und sollen den Verstorbenen repräsentieren. Es gibt je nach Status noch weitere Methoden der Beerdigung. So kann der Sarg in eine Höhle oder in ein Steingrab gelegt werden oder auch frei hängend an einer Felswand. Aus Angst vor Grabräubern, die es auf die wertvollen Grabbeigaben abgesehen haben, meist in großer Höhe.
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